08.09.2023
Tag des Sports 2023: SHBV präsentierte Air-Badminton in Kiel
Kiel. Mit den Fingern fest um den Schläger holt Arne Bröker aus – und trifft. Der Ball fliegt flach über den Boden. Der 42-Jährige guckt zufrieden hinterher und holt erneut zum Schlag aus. Er steht an diesem Sonntag am Baseballstand der Seahawks Kiel auf der Moorteichwiese. Sein Sohn spielt bereits Baseball – und nun will er sehen, ob auch er das Zeug zum Bälleschlagen hat. Die Geschichte von Arne Bröker ist eine von Tausenden an diesem Tag des Sports in Kiel. Ein Tag, der Besuchern den Vereinssport schmackhaft machen soll, der womöglich eine neue Leidenschaft für eine Sportart entflammen soll – oder eben Eltern mit den Hobbys ihrer Kinder vertraut machen soll. Am Angebot mangelt es jedenfalls nicht: Mehr als 160 Möglichkeiten bieten sich den Besuchern zum Zuschauen und Mitmachen allein auf der Moorteichwiese und rund um das Haus des Sports im Winterbeker Weg. Unsere Redaktion hat sich drei Sportarten näher angeschaut. Torge Lagler ist schon seit der Jugend dabei und spielt bei den Seahawks in der Zweiten Bundesliga. Er betreut die schlagfreudigen Sportsfreunde am Stand. Dabei gibt er auch Tipps, wie es besser geht. Meistens sieht der Schlag danach schon besser aus. Lagler hat viel ausprobiert, bis er beim Baseball hängen blieb. Er möchte den Spaß an seinem Sport an diesem Tag vermitteln. Dass der Tag des Sports einem die Möglichkeit bietet, genau die richtige Sportart zu finden, beweist der Werdegang von Felix Kins. Der 22-Jährige kam vor etwa 13 Jahren zum Tag des Sports – gemeinsam mit seiner Familie. Er blieb bei der Lacrosse-Station hängen und fing danach beim Lacrosse Club Kiel an. Der Beginn einer Erfolgsgeschichte. „Ich war dieses Jahr bei den Weltmeisterschaften in San Diego“, erzählt der 22-Jährige. Dabei wurde er gemeinsam mit der Deutschen Mannschaft Elfter. Auch an dieser Station gibt es genug Anwärter, die sich ausprobieren wollen. Tim Küpperbusch schwingt den Schläger. Zunächst wirft er ein bisschen zu niedrig. Mit ein paar Tipps vom Profi geht es beim dritten und vierten Wurf deutlich besser. „Die Möglichkeit, hier mehrere Sachen innerhalb weniger Minuten auszuprobieren, ist einfach cool“, findet der 30-jährige Kieler. Viel los ist an diesem Tag auch beim Air-Badminton. „Es gibt leichte Abweichungen bei den Regeln im Vergleich zum traditionellen Badminton“, erzählt Kai Oldhaver vom Schleswig-Holsteinischen Badminton-Verband. Die Krux ist der Ball. Er ist weniger windanfällig. „So ist Air-Badminton dann beispielsweise auch was für den Strand“, ergänzt er. Jonte Rufin (11) spielt einmal die Woche Badminton und versucht hier, den Ball über das Netz zu befördern. „Dass Air-Badminton auch bei etwas mehr Wind funktioniert, finde ich super“, sagt er. Der Landesverband Schleswig-Holstein (LSV) zieht ein überaus zufriedenes Fazit: Mehr als 30 000 Besucher kamen bei bestem Wetter allein in Kiel zur sportlichen Veranstaltung. Das freut auch LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen: „Das war ein rundum gelungener Tag im Sinne des Sports.“ Quelle: Kieler Nachrichten vom 04.09.2023 |